Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Alte Geschichte - S. 15

1879 - Dillenburg : Seel
— 15 — persischen Heere immer weiter zurück und lockten es so in unwirkliche Gegenden. Als Darins sie Zu Unterwerfung oder Kampf auffordern ließ, sandten sie ihm einen Vogel, eine Maus, einen Frosch und 5 Pfeile zum Geschenke, um ihm damit zu sagen: „Wenn ihr Perser euch nicht wie Vögel zum Himmel erhebt oder wie Mäuse in die Erde verkriecht oder wie Frösche in die Sümpfe springt, so werdet ihr durch unsre Pfeile umkommen." Darins gerieth bald in große Noth; um dem Hunger und den feindlichen Reitern nicht zu erliegen, mußte er den Rückzug antreten. Wären nicht durch die Treue des Histiäus die Brücken erhalten geblieben, so wäre er mit seinem Heere umgekommen. Zur Belohnung übergab er dem Histiäus eine Landschaft in Thrazien. Durch das Streben dieses Mannes nach Selbstständigkeit wurde er in Krieg mit Griechenland verwickelt, der ihm und seinem Reiche verhängnisvoll wurde und den wir später genauer betrachten werden. f. Sitten und Einrichtungen der Perser. Die Natur des Landes bedingte hauptsächlich zweierlei Arten der Beschäftigungen: Ackerbau und Viehzucht; die Bewohner der Berge neigten mehr zu kriegerischer Thätigkeit. Der König wurde aus dem angesehensten Adelsgeschlechte, den Achämeniden gewählt. — Ihre Religion war ein auf Natur- und Sternendienst beruhender Cultus, in welchem die Sonne und das Feuer die wichtigste Rolle spielte.^ Die Priester hießen Magier; sie waren in allerlei Wissenschaften, besonders der Sternkunde und der Sterndeuterei erfahren und trieben Zauberei, gestützt auf die von ihnen absichtlich erhaltene Dummheit des Volkes. Sie gehörten auch zu den Räthen des Königs. Dieser führte einen Hofstaat, wie ihn nur t)ie reichsten und mächtigsten Fürsten zu führen vermochten, lebten im Winter im heißen Babylon, im Frühling in Susa und im Sommer im kühleren Ekbatana. Die größten Städte des Landes waren durch Kunststraßen verbunden, und ein ziemlich regelmäßig eingerichteter Botendienst beförderte die Befehle des Königs in die Landschaften und Nachrichten von hier in die Hauptstadt. Die Provinzen wurden durch Statthalter, Satrapen genannt, regiert. Diese wurden meist aus der Zahl der Verwandten und Günstlinge des Königs entnommen und konnten nach Willkür, ohne Bestrafung fürchten zu müssen, da alle Klagen der Unterthanen unberücksichtigt blieben, wenn nur die dem Hose schuldigen Abgaben jährlich richtig entrichtet wurden, schalten und walten und aus dem Schweiße ihrer Untergebenen ihre Hab- und Genußsucht besrie-

2. Alte Geschichte - S. 59

1879 - Dillenburg : Seel
— 59 — 12. Alexander der Große. a. Makedoniens Herrschaft. Die macedonischen Könige waren zur Zeit der Perserkriege den Persern zinsbar geworden. Nach der Schlacht von Platää warfen sie das persische Joch ab und wandten sich mehr und mehr gegen Griechenland. Einer der Könige, Archelaus, führte griechische Bildung in Maeedonien ein, gab dem Lande eine nach griechischem Muster getroffene Heereseinrichtung, baute feste Städte, sowie Landstraßen zur Beförderung des Handels. Ein andrer, Alexander Ii., gerieth mit Theben in Kampf, wurde von Pelopidas zum Frieden gezwungen und mußte seinen Bruder Philipp als Geisel nach Theben schicken. Dieser erwarb sich dort im Hause des Epamiuoudas große Kenntnisse, besonders in der Staats- und Kriegskunst. Als sein Bruder plötzlich ermordet wurde, floh er aus Theben und wußte, nachdem er die Zügel der Regierung ergriffen, dieselben gegen mehrere andere Thronbewerber festzuhalten und sich durch eine von ihm erfundene Heeresordnung (die maeedonische Phalanx), durch Tapferkeit und Klugheit auf dem Throne seiner Väter zu behaupten. Philipps Plan ging dahin, sein Reich zu erweitern und mit Hülfe der Griechen das mächtige Perserreich anzugreifen. Als Athen in dem Bundesgenossenkrieg beschäftigt war, nahm er mehrere atheuäische Küstenstädte und einen Theil von Trazien weg. Ein dabei in seine Hände gefallenes Goldbergwerk lieferte ihm die Mittel zu weiteren Kriegsnnternehmnngen. Als bald darauf in Thessalien Zwistigkeiten entstanden, stellte sich Philipp auf Seite des Adels und unterstützte diesen; von der andern Partei wurden dagegen die Phoeier zu Hülse gerufen. Da eilte Philipp herbei, schlug die Phoeier und machte Thessalien zu einer macedonischen Provinz. Aber noch immer blieb Griechenland ruhig; nur ein Mann in Athen, Demosthenes, erkannte die Gefahr und bemühte sich daher mit allen Kräften seines Geistes, die Griechen zum Widerstreben gegen Philipps Pläne zu veranlassen. Er hielt eine Anzahl gegen Philipp gerichtete, mit beißendem Spott und scharfer Satyre gewürzte Reden, feine sogen. Philippiken. Aber seine Mühe war vergeblich; Philipp hatte überall, auch in Athen seine bezahlten Freunde, welche dem Demosthenes entgegenwirkten. Selbst als Philipp wieder eine größere Anzahl griechischer Städte, darunter das feste und bedeutende Olynth, unter feine Gewalt gebracht hatte, ließen sich die Athener

3. Alte Geschichte - S. 60

1879 - Dillenburg : Seel
— 60 — durch den Friedensschluß täuschen und zu dem Glauben bringen, es sei nicht auf sie abgesehen. Während der heiligen Kriege (355—345) wurde er von den Thebanern zu Hilft gerufen. Nachdem der Friede unter-|fi Zeichnet war, besetzte er plötzlich die Pässe der Thermopylen und ließ sich an (Stelle der ans dem griechischen Bunde ausgestoßenen Phocier als Mitglied des Bundes aufnehmen. Selbst als Philipp sich auch zum Oberherrn des ganzen Bundes und znm Oberbefehlshaber des Bundesheeres hatte ernennen lassen, blieben die Athener tanb gegen die Warnungen des Demosthenes. Erst als Philipp die Stadt Elatea besetzte und damit der Zugang m ganz Böotien ihm offen war, sah man ein, wie sehr Demosthenes Recht gehabt hatte; aber es war zu spät. Zwar beeilten sie sich jetzt, ein Bündnis mit Theben zum gegenseitigen l338 Schutze zu schließen; sie wurden aber von Philipp in der Schlacht bei Chäronea besiegt, in Folge deren, da auch Sparta sich beugeu mußte, ihm die Herrschaft über ganz Griechenland zufiel* Da die Feinde des Demosthenes diesem die Schuld an dem Unglücke zuschieben wollten, so ehrte ihn Athen dadnrch, daß es ihm die Gedächtnisrede für die bei Chäronea gefallenen Athener übertrug. Nun gelang es Philipp auch, sein höchstes Ziel zu erreichen. Er berief eine National-Bersammlnng nach Korinth, ans welcher ein Kriegszug gegen Persien beschlossen und Philipp zum Ober-feldherru aller griechischen Truppen mit unbeschränkter Gewalt ernannt wurde. Schon war ein Theil des Heeres nach Kleinasien abgerückt, als Philipp an dem Hochzeitsfefte feiner Tochter Kleopätra in der Stadt Aegä von feinern Leibwächter Pau-336 sanias, wahrscheinlich aus persönlicher Rache, ermordet wurde. v.chr. Seinen Thron bestieg sein Sohn Alexander, nachmals der Große genannt. b. Alexanders Jugend. Alexander war im Jahre 356 v. Chr. in derselben Nacht geboren, als Herostratns den berühmten Dianatempel in Ephesus anzündete. Seines Vaters Freude über die Geburt des Sohnes war so groß, daß er, als er zugleich auch die Nachricht von einer gewonnenen Schlacht erhielt, ausrief, die Götter möchten ihm auch ein Unglück senden, damit es des Glückes nicht zuviel werde. Alexander erhielt eine vortreffliche Erziehung; in allen ritterlichen und kriegerischen Künsten wurde er geübt. Die Pflege und Entwicklung seines Geistes war

4. Alte Geschichte - S. 63

1879 - Dillenburg : Seel
— 63 — er dem Arzte das Schreiben reichte. Der Erfolg rechtfertigte fein Vertrauen; nach drei Tagen stand Alexander wieder unter feinen jubelnden Soldaten. Darms beabsichtigte, in der weiten syrischen Ebene seinen Gegner Zu erwarten; allein durch seine Feldherrn ließ er sich bestimmen, dem Alexander nach Cilicien entgegen zu rücken. Es kam zur Schlacht bei Jssus (333 v. Chr.), in welcher he 333 Perser derart geschlagen wurden, daß Darins sich uur mit Znruck-lassung seines Wagens, seines 9nantels und Schildes retten sonnte. Auch das reiche persische Lager siel iu des Siegers Hände. Die königliche Familie behandelte Alexander mit solcher Großmuth, daß ihm Darms durch einen Boten dafür danken ließ und ihm die Hälfte feines Reiches anbot, wenn er Frieden machen wolle. Aber Alexander war damit nicht zufrieden; er wollte das ganze Reich haben. Er fragte feinen Feldherrn Parmenio, was er zu den Vorschlägen^ des Darins meine; „Ich thäte es/ sagte dieser, „wenn ich Alexander wäre. „Ich auch," erwiderte Alexander, „wenn ich Parmenio wäre." Um sich zunächst aller Küstenländer zu versichern, Zog Alexander zuerst nach Syrien und Phönizien. Alle Städte unterwarfen sich ihm willig; uur Neu-Tyrus leistete Widerstand. Nach siebenmonatlicher Belagerung eroberte und zerstörte er die Stadt (f. S. 18) und machte dem Welthandel der Phönizier ein Ende. Darauf zog er durch Palästina. Vor Jerusalem kam ihm die Priesterschaft entgegen und bat ihn um Schonung. Er ließ den Juden ihre Verfassung und schenkte ihnen sogar, als er im Tempel Jehova's ein Opfer gebracht Hatte, für jedes Sabbathjahr Steuerfreiheit. Dann wandte er sich nach Egypten, das er bald eroberte und dessen Handel und Wohlstand er durch Gründung der Stadt Alexandria zu heben suchte. Von Egypten aus zog er wieder nach Norden, feierte in Phönizien Herrliche Feste und traf allerlei Verwaltungsmaßregeln für die neu eroberten Länder. Dann brach er auf und zog an den Tigris, hinter welchem Darms sich mit einem neuen Heere aufgestellt Hatte. Bei (Saugamela und Ar6ela kam es 331 331 v. Chr. zur Schlacht, welche für Darins abermals unglücklich ^r-ausfiel. Sein Heer erlitt eine üöllftänbige Nieberlage, und Darins mußte abermals fliehen. Damit war das Geschick Persiens end-gültig entfchieben. In Folge des Sieges sielen auch Babylon, (Susa, Ekb atana und Perfepolis mit ungeheuren Schätzen in Alexanders Hände.

5. Alte Geschichte - S. 11

1879 - Dillenburg : Seel
— Ilgen drohten wieder die Unterwerfung unter Assyrien, und deshalb wählten die Meder einen aus ihrer Mitte, Dejokes, einen klugen und gerechten Richter, zum Könige. Dieser erbaute die neue Hauptstadt Ekbatäna, umgab sie mit einer siebenfachen Ringmauer, deren innerste die Königsburg und das Schatzhaus einschloß, und gründete eine militärische Gewaltherrschaft. Unter einem seiner Nachfolger, Kyaxäres, wurde Medien von scythischen Hirtenvölkern lange Jahre schwer gedrückt, bis es endlich dem Könige gelang, nicht nur jene zu vertreiben, sondern auch in Verbindung mit dem babylonischen Könige Nabopolassar das ninivitische Reich zu erobern und sein Land dadurch bedeutend zu vergrößern (s. o. A. 2). Damals waren die Baktrier und die Perser dem mächtigen neu-medischen Reiche unterworfen. Das Volk eiferte den Babyloniern in Bereitung feiner Stoffe und sonstigen kunstreichen Beschäftigungen nach; die Hauptstadt Ekbatäna war ebenso Mittel- und Ausgangspunkt von Glanz und Wohlleben, als Babylon. Auch hier blieb die Verweichlichung und in Folge dessen der Niedergang des Reiches nicht aus; unter tto dem schwachen Könige Astyages (des Kyaxares Sohn) machten sich die Perser von der Herrschaft der Meder frei und gründeten 529 unter Cyrns (Kyr0s, Küres) das persische Reich. v.chr. . Die Sage erzählt den Untergang folgendermaßen: Astyages träumte einst, seine Tochter Mand ane gösse so viel Wasser auf die Erde, daß ganz Asien überschwemmt wurde. Die Traumdeuter deuteten den Traum dahin, daß Mandane einen Sohn bekommen werde, der über ganz Asien herrschen würde. Einen zweiten Traum, in welchem Astyages aus dem Schoße seiner Tochter einen ganz Asien beschattenden Weinstock aufwachsen sah, deuteten sie auf dieselbe Weise. Dadurch bauge gemacht, verheirathete er seine Tochter an einen unbedeutenden Perserfürsten, und als Maudane nach einiger Zeit ein Knäblein gebar, ließ er es der Mutter wegnehmen und ubergab es seinem Diener Harpagus, das Kiud zu todten. Dieser beauftragte einen Hirten, das Kind auszusetzen. Des Letzteren Frau aber hatte eben ein todtes Knäblein geboren, und auf die Bitten feiner Frau setzte der Hirte das todte Kiud aus und überließ ihr das lebende. Das Kiud, Eyrus genannt, blieb bei den Hirten und wurde bald ein kräftiger und schöner Knabe, der alle andern Hirtenknaben an Kraft und Gewandtheit, aber auch an Verstand, Klugheit und Muth übertraf. In einem Spiele mit anderen Knaben seines Alters wurde er zum Könige gewählt und ließ als solcher einen Widerspenstigen, den Sohn eines königlichen Dieners, züchtigen. Der Vater desselben beschwerte sich bei dem Könige. Dieser ließ Eyrus vor sich kommen; er erkannte bald die Ähnlichkeit desselben mit Mandane und erfuhr durch den Hirten den ganzen Sachverhalt. Den Eyrus schickte er zu seinen Eltern; an Harpagns aber nahm er fürchterliche Rache, indem er ihm das Fleisch seines eigenen Sohnes bei einer Mahlzeit vorsetzen und nach derselben ihm Kovf, Hände und Füße des Geschlachteten m einem Korbe vorzeigen ließ. Eyrus wuchs zur Freude seiner Eltern nnb

6. Alte Geschichte - S. 12

1879 - Dillenburg : Seel
— 12 — seines Volkes zum blühenden Jünglinge heran. Er sonnte es nicht ertragen, daß der so kräftige Perserstamm den weichlichen Medern unterworfen sein sollte. Bald wußte er die Perser zu einem Aufstande zu begeisteru und 558 zu bewegen, welchem Astyages im Jahre 558 in der Schlacht bei Pasar-r>. Chr. g adä unterlag. Ii. Die Perser, a. Besiegung des Krösus. Cyrus stand an Muth und Tapferkeit, an Heldeusiuu und Herrschergröße höher als alle seine Zeitgenossen. Schon seine Erscheinung war dazu angethan, für ihn zu begeistern: Au Gestalt groß und kräftig, mit scharfen Eugen begabt, ans denen das Feuer und die Thatkraft der Seele hervorleuchteten. Er hat die Zwei mächtigsten Staaten der damaligen Zeit unterworfen: Lydien und Babylonien. Das erstere umfaßte den größten Theil der Halbinsel Kleinasien und wurde von einem Könige Krösus regiert, dessen Reichthum sprichwörtlich geworden war. Träume, priesterliche Weißagungen galten ihm mehr als eigene Kraft. Einst kam der griechische Weise Solon zu ihm. Krösus ließ ihm alle seine Schätze zeigen und fragte ihn, wen er für den Glücklichsten der Erde hielte, in der festen Meinung, Solon werde ihn nennen. Dieser aber nannte den Athener Tellns, welcher hinreichend Vermögen besaß, um ohne Sorgen leben zu können; er hatte wohlerzogene, tapfere Söhne und fand den Tod der Ehre im Kampfe für das Vaterland, welches ihm an der Stelle, wo er gefallen, ein Denkmal errichtete und ihn hoch ehrte. Auf die weitere Frage, wen er nach diesem für den Glücklichsten hielte, nannte er zwei Athener, Kleöbis und Bi ton, von denen er erzählte: Einst wollte ihre Mutter zum Opfer in den Tempel fahren; da die Zugthiere ausblieben, spannten sich die Brüder selbst an den Wagen und zogen unter dem Zujauchzen des Volkes den Wagen zum Tempel. Gerührt von dieser Kindesliebe erflehte die Mutter von den Göttern das beste für ihre Söhne. Diese legten sich im Tempel zum Schlafen nieder und erwachten nicht wieder. Ans die Frage, ob er ihn deuu um feiner ungeheuren Reichthümer willen nicht für glücklich halte, antwortete Solon: „Kein Mensch ist vor seinem Ende glücklich zu preisen." Krösus erfuhr bald die Wahrheit dieses Ausspruches, deuu bald nach der Abreise Solon's wurde ihm sein Lieblingssohn Atys aus der Jagd getödtet, und mehr noch sah er die Wahrheit des Gesagten ein in feinem Kriege gegen Eyrns. Als Verbündeter des Astyages wollte er demselben wieder zum Throne verhelfen und überzog, einen Orakelsprnch: „Wenn Krösus über den Halys geht, so wird er

7. Alte Geschichte - S. 13

1879 - Dillenburg : Seel
— 13 — ein großes Reich zerstören", zu seinen Gunsten 'auslegend, den Cyrus mit Krieg, erlitt aber eine vollständige Niederlage und flob in seine Hauptstadt Sard es. Cyrus folgte ihm, bezwang die Stadt und verurteilte Krösus zum Feuertode. Aus dem Scheiterhaufen stehend, gedachte Krösus jener Worte des Solon und rief aus: „O Solon! Solon!" Cyrus ließ Krösus vom Scheiterhaufen herunterholen; von der Wahrheit des Solon'schen Ausspruches überzeugt und betroffen und an die mögliche Wendung seines eigenen Schicksals erinnert, schenkte er ihm das Leben und behielt ihn als Rathgeber bei sich. b. Unterwerfung des babylonischen Neiches. Nach der Besiegung des Krösus wandte sich Cyrus gegen das babylonische Reich. Die Babylonier, in offener Feldschlacht dem Cyrus unterliegend, zogen sich in ihre feste Stadt Babylon zurück, wo der König Naböned (Belsazar) ungeheure Borräthe aufgehäuft hatte. Hier spotteten sie der persischen Macht, welche die Mauern Babylons nicht zu brechen vermochte. Als aber einst die Babylonier ein großes Fest feierten, drangen die Perser durch das Flußbett des Euphrat, dessen Wasser sie vorher abgeleitet hatten, in die Stadt und bemächtigten sich derselben leicht. Der König und alle Großen des Reiches wurden gelobtet (vergl. „Belsazar" v. H. Heine) und das Land zu dem großen persischen Reiche ge- 53g schlagen, (s. 0. A 2.) Damals waren die Juden noch in der v. Chr. babylonischen Gefangenschaft. Cyrus gab ihnen die Erlaubnis, in ihr Vaterland zurückzukehren, und lieferte ihnen auch alle goldenen Geräthe, welche Nebucadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem mitgenommen hatte, aus. — Durch die Eroberung Baby- 536 loniens kam auch ganz Syrien, Phönizien und Palästina in Cyrus Dl ei;r' Hände; er beherrschte ein Reich, welches die meisten civilisirten Staaten Vorderasiens umfaßte. Wahrscheinlich hat er auch den Plan gehabt, Egypten anzugreifen. c. Cyrus Ausgang. Die Ausführung des Planes gegen Egypten wurde durch einen Feldzug gegen die Massageten (ein den Scythen verwandter Volksstamm) verhindert. Cyrus hatte einen Sohn der Massageten-Königin Tomyris und einen großen Theil ihres Heeres durch List in seine Gewalt bekommen. Von Schmerz und Rache erfüllt, rief Tomyris ihr ganzes Volk zu den Waffen und lieferte Cyrus am Jaxartes eine gewaltige Schlacht, in welcher Cyrus mit dem größten und besten Theile seines 529 Heeres umkam. Tomyris soll den Kopf des Cyrus abgehauen, ”•

8. Alte Geschichte - S. 14

1879 - Dillenburg : Seel
— 14 — in einen mit Blut gefüllten Schlanch gesteckt und gesagt haben: „Nun sättige dich am Blute, dessen du im Leben nicht genug haben konntest". Dreißig Jahre lang hatte Cyrus das mächtige Perserreich beherrscht. d. Kambyses. Des Cyrus Sohn Kambyses bestieg den Thron, regierte aber nur 7 Jahre. Er führte den Plan seines Vaters gegen Egypten aus, unterwarf ganz Egypten und wollte 525 von hier aus weiter nach Westen vordringen. Allein seine Kriegs-Theere gingen jämmerlich zu Grunde, das eine in Folge von Anstrengung und Hunger, das andere wurde vou Saudwirbeln ver-Mutet. Nach Memphis Zurückgekehrt, fand er in Folge einer 522 zufälligen Verwundung einen plötzlichen Tod, den die durch seine «-.Chr. Grausamkeiten erbitterten Egypter dem Zorne ihrer Götter zuschrieben. 6. Darius. Nach dem Tode des Kambyses hatte sich ein Magier, der sich für den Sohn des verstorbenen Königs auszugeben wußte, die Regierung angeeignet; nach wenigen Monaten jedoch wurde der Betrug entdeckt und der Pseudo-Smerdis ermordet. ^ Da männliche Nachkommen des Königs nicht mehr da waren, so beschlossen die sieben angesehensten und mächtigsten Männer des Reiches, daß derjenige König sein sollte, dessen Pferd der aufgehenden Sonne zuerst entgegen wiehern werde. Bei dem feierlichen Umritte wieherte das Pferd des Darms zuerst, und dieser wurde sofort als König anerkannt. Er begann zunächst Krieg gegen die Babylonier, welche das persische Joch von sich abgeschüttelt hatten. Durch die List eines schlauen Persers, mit Ramen Zö-pyrus, der sich in die Stadt einznschleichen und zum Befehlshaber über das Heer zu machen gewußt hatte, gelang es ihm, die Stadt zu unterwerfen. Ein Theil der Mauern wurde ein-gerissen; die Stadt mußte eine hohe Strafe bezahlen, und Zo-pyrns wurde Statthalter in derselben. Darms (mit dem Beinamen „Hystaspis") unternahm auch bald einen Kriegszug gegen die Scythen, welche im Norden des schwarzen Meeres und der Donau-Mündung wohnten. Er führte sein Heer über die Meerenge von Eonstantinopel an die Donau. Hier wurden große Brücken geschlagen und mit Wächtern besetzt. Der oberste derselben war Histiäus, Fürst von Milet. Die Wächter erhielten einen Riemen mit 60 Knoten mit der Weisung, jeden Tag einen Knoten aufzulösen. Seien alle Knoten gelöst, so könnten sie die Brücken zerstören und zurückkehren. Die Scythen zogen sich vor dem

9. Alte Geschichte - S. 62

1879 - Dillenburg : Seel
— 62 — Daraufhin suchte Demosthenes die Griechen zum Ausstaude behufs Abwerfung des makedonischen Joches zu veranlassen. Aber nur Thebeu erhob sich und vertrieb die macedonische Besatzung. Plötzlich erschien Alexander mit 20,000 Mann mitten in Griechenland, eroberte Theben und ließ es zerstören; nur die Tempel, die Burg jb' un^ das Haus des Dichters Piudar blieben verschont; die Ein- wohner wurden in die Sclaverei verlaust. 6. Alexanders Zug gegen Persien. Bald daraus nahm Alexander den Plan seines Vaters gegen Persien ans. Mit einem nicht großen, aber vortrefflichen Heere trat er im Frühlinge des 334 Jahres 334 v. Chr. den Zug an. Der persische König Darins "-Ehr. Codomauus hatte vergebens die Gefahr durch Bestechung ab-znwendeu versucht; er schickte deshalb die phönizische Flotte an den Hellespont, um die Landung der Macedonter zu verhindern, und stellte ein Söldnerheer in Kleinasien auf. Ungehindert landete Alexander in Kleinasien, brachte den griechischen Helden vor Troja ein Opfer und ruckte dann nach Süden an den Fluß Gra-334 nikus, wo er das feindliche Heer traf und so in die Flucht c'^r' schlug, daß ihm ganz Kleinasien offen stand. In dieser Schlacht gerieth Alexander in große Lebensgefahr. Zwei persische Anführer hatten ihn erkannt und drangen auf ihn ein; jedenfalls wäre Alexander des Todes gewesen, wenn nicht sein Feldherr Klitns ihm zu Hülse geeilt wäre und ihn gerettet hätte. — Ohne besonderen Widerstand zog Alexander durch Kleinasien; ein Theil seines Heeres drang unter dem Feldherrn Parmenio in Phry-gten ein; er selbst wollte mit dem andern Theile an der Südküste hinziehen, sah sich aber durch die rauhen Gebirgsgegenden Cili-ciens genöthigt, sich ebenfalls nach Phrygien zu wenden und in Gordium zu überwintern. Zwei Tage vor dem Abzüge löste er den unauflöslichen „gordischen Knoten" mit dem Schwerte, um so eine alte Weißagung, daß derjenige, welcher ihn lösen würde, über ganz Asien herrschen solle, sich zu Nutzen zu machen. Daraus zog er nach Tarsus, wo er durch ein Bad in dem Flusse Cy d u u s sich eine schwere Krankheit zuzog; aber die Geschicklichkeit seines Arztes Philippus und sein Vertrauen auf die Treue desselben retteten ihn. Als nehmlich sein Leben schon in höchster Gefahr schwebte, entschloß sich Philippus, ein kräftiges Mittel zu versuchen. Während er dies bereitete, erhielt Alexander ein Schreiben von Parmenio, in welchem ihn dieser warnte, dem Philippns zu trauen, da er durch persisches Geld bestochen sei. Gleich daraus trat Philippus ein, nud Alexander nahm ruhig den Trank, woraus

10. Alte Geschichte - S. 64

1879 - Dillenburg : Seel
— 64 — Vor der Schlacht rieth der über die große Zahl der Feinde erschrockene Parmenio dem Alexander, die Feinde bei Nacht anzugreifen. Alexander antwortete: „Ich mag den Sieg nicht stehlen!" Am Morgen der Schlacht schlief Alexander so fest, daß ihn Parmenio wecken mußte. „Du schläfst ja " sagte tf)m bi cf ev, „ als ob wir bereits gesiegt hätten." „Haben wir denn mcht gesiegt," erwiderte ruhig Alexander, „da wir den Feind endlich vor uns haben?" Mit solcher Zuversicht nahm Alexander den Kampf auf. Darius war auf seiner Flucht von einem treulosen Statthalter, Namens Bessus, gefangen genommen worden. Dieser wollte ihn dem Alexander ausliefern, um sich dadurch die Herrschaft über einen Theil Asiens p ersaufen. Sobald Alexander dies erfuhr, begann er mit einer kleinen, auserlesenen Schar die Verfolgung des Bessus. Als dieser die Annäherung Alexanders erfuhr, verwundete er den auf einem Wagen befindlichen, gefesselten Darius tödtlich und machte sich in eiliger Flucht davon. Als einer aus der Schar Alexanders zu Darius kam, bat ihn Darius um einen Trunk Wasser, den er auch erhielt. Darauf reichte er dem Macedonier die Hand und sprach sterbend den Wunsch aus,^ die Götter möchten den Alexander für die Huld, die er des Darius Familie erwiesen hatte, belohnen. Als Alexander zu dem Wagen kam, fand er den Darius bereits todt. Er deckte feinen Mantel über ihn und ließ ihn nach Persepolis Bringen, wo der Leichnam feierlich bestattet wurde. — Bessus war nach Baktrien geflohen und hatte sich dort unter dem Namen Arta-xerxes Iv. zum König gemacht, wurde aber, als Alexander mit seinem Heere den östlichen Theil Persiens vollends unterwarf, von feinen Großen dem Alexander ausgeliefert, worauf ihn dieser kreuzigen ließ. 6. Alexander als Feldherr und als Herrscher. Wohl wenige Feldherrn haben von ihren Truppen eine solche Verehrung und begeisterte Anhänglichkeit gefunden, als Alexander. Dazu trugen feine Eigenschaften, die ihn als gebornen Feldherrn erscheinen ließen, sowie sein Verhalten gegen seine Soldaten bei. An persönlicher Tapferkeit, an Kühnheit und Geistesgegenwart that es ihm keiner gleich; überall ging er feinen Soldaten mit dem besten Beispiele voran. Keine Gefahr scheute er; keine Beschwerde war ihm zu groß. Als einst die Nahrungsmittel ausgegangen waren, verschmähte er es nicht, vor seinen Soldaten eine Rübe aus dem Felde zu ziehen und zu essen. Ein andermal, als das Heer durch eine weite wasserarme Wüste zog und dasselbe wegen des Wassermangels ungeduldig zu werden be-
   bis 10 von 16 weiter»  »»
16 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 16 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 0
7 2
8 0
9 0
10 6
11 9
12 0
13 0
14 6
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 2
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 1
37 5
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 2
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 0
3 0
4 1
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 16
15 0
16 4
17 7
18 0
19 1
20 0
21 1
22 1
23 4
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 3
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 1
41 0
42 3
43 2
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 1
51 0
52 1
53 0
54 0
55 2
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 1
69 0
70 0
71 5
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 1
78 0
79 0
80 0
81 0
82 1
83 0
84 1
85 0
86 0
87 0
88 2
89 0
90 0
91 0
92 4
93 0
94 2
95 0
96 0
97 0
98 4
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 4
1 13
2 7
3 2
4 8
5 8
6 0
7 11
8 3
9 27
10 25
11 1
12 7
13 1
14 0
15 10
16 6
17 7
18 22
19 9
20 0
21 16
22 14
23 4
24 1
25 3
26 29
27 19
28 2
29 9
30 20
31 1
32 2
33 71
34 3
35 10
36 2
37 14
38 2
39 20
40 24
41 8
42 1
43 16
44 17
45 0
46 13
47 1
48 10
49 9
50 7
51 8
52 3
53 0
54 7
55 25
56 12
57 6
58 22
59 70
60 3
61 31
62 16
63 3
64 19
65 23
66 2
67 3
68 3
69 0
70 0
71 14
72 13
73 8
74 7
75 13
76 2
77 13
78 1
79 5
80 15
81 48
82 3
83 3
84 1
85 16
86 0
87 1
88 2
89 1
90 1
91 13
92 0
93 4
94 1
95 0
96 0
97 14
98 7
99 5
100 46
101 0
102 19
103 11
104 1
105 1
106 7
107 0
108 6
109 0
110 7
111 13
112 13
113 4
114 4
115 6
116 6
117 4
118 7
119 5
120 9
121 28
122 2
123 5
124 7
125 4
126 8
127 15
128 11
129 11
130 0
131 29
132 10
133 5
134 2
135 2
136 31
137 0
138 3
139 1
140 22
141 8
142 21
143 18
144 7
145 15
146 17
147 6
148 3
149 1
150 10
151 11
152 22
153 0
154 7
155 31
156 31
157 35
158 14
159 0
160 1
161 17
162 13
163 15
164 1
165 19
166 47
167 3
168 1
169 9
170 8
171 35
172 5
173 28
174 3
175 19
176 14
177 48
178 0
179 15
180 0
181 12
182 31
183 52
184 6
185 2
186 4
187 7
188 5
189 11
190 9
191 8
192 14
193 6
194 10
195 2
196 23
197 8
198 15
199 3